Rasen anlegen

yippy
von yippy
3 min Lesezeit
24.01.2018 17:43:01

Durch Aussaat einen Rasen anlegen – Vorbereitung und Anlage

Rasen ist nicht gleich Rasen. Es ist der Zweck, der auch mitbestimmend ist für die Art der Vorbereitung und der Aussaat. So wird ein reiner Zierrasen anders zu behandeln sein, als ein strapazierter Sport- oder Spielrasen. Folgende Punkte sind von Bedeutung:

  1. Da ist einmal die richtige Auswahl der Saatgutmischung für den geplanten Verwendungszweck. Eine Beratung im Fachmarkt eröffnet viele Möglichkeiten.
  2. Jedenfalls ist einem hochwertigen Produkt der Vorzug zu geben. Der Vorteil liegt in einem längerem Wachstumszeitraum und der Rasenmäher muss einmal weniger oft in Aktion treten.
  3. Weiters ist eine Bodenanalyse ratsam. Bei einem pH-Wert unter 5,5 sollte der Boden – je nach Bodenbeschaffenheit – aufgekalkt werden.
  4. Mit der Auflockerung des Erdreiches beginnt die Vorbereitung des Bodens. Rund spatentief wird die Erdkruste umgegraben, damit Staunässe verhindert wird.
  5. Falls der Boden stark verdichtet ist, ist eine zusätzliche Sandschicht vorteilhaft.
  6. Tonmehl, Kalk oder Kompost bessern sandige Erde auf.
  7. Abschließend kann noch ein Startdünger eingearbeitet werden.

Nach diesen schweißtreibenden Arbeiten, die am besten Ende März bis Anfang April erfolgen, ist sowohl für den Gärtner, als auch für den neuen Rasen, Ruhe angesagt. Der Boden braucht zwei bis drei Wochen Zeit, um sich zu setzen. In diesem Zeitraum können dann auch die Unkrautsamen keimen, die dann leicht vor der Aussaat entfernt werden können.

Wenn die Ruhepause zu Ende ist, dann wird der Flecken Erde mit dem Rechen bearbeitet. Je feinkrümeliger das Ergebnis, desto besser wird sich der Samen entwickeln. Den Abschluss bildet dann das Einebnen mit einer Latte und wenn möglich die Glättung mit einer Gartenwalze.

Einsaat – Geburtsstunde des Rasens

Nachdem die optimale Saatgutmischung bestimmt wurde, ist eine ausgewogene Verteilung der verschiedenen Samensorten für das gleichmäßige Rasenbild zu empfehlen, daher wird das Saatgut von Hand nochmals gut durchmischt.

Beträgt die Bodentemperatur dauerhaft mehr als 10 Grad Celsius, kann der Rasensamen mit dem Streuwagen oder per Hand ausgebracht werden. Rund 20 bis 25 Gramm pro Quadratmeter, abwechselnd in Längs- und Querrichtung ausgesät, gelten im Normalfall als ausreichend.

Nach der Aussaat wird das Erdreich mit der Rasenwalze befestigt, jedoch nicht abgedeckt. Als letzten Schritt ist der Boden mit feinen Brausestrahl zu bewässern.

In den nächsten zwei bis drei Wochen ist eine konstante Bewässerung, am besten mit einem Rasensprenger, erforderlich. Nun ist warten und beobachten angesagt. Aber bald überzieht sich der braune Boden mit einem grünen Flaum und es kommt die Zeit, da das junge Gras jeden Tag ein paar Millimeter wächst. Den ersten Schnitt kann man ab einer Höhe von 6 bis 8 Zentimetern vornehmen. Abhängig von der Verwendung des Rasens kürzt man auf 3 bis 4 Zentimeter ein.

Die Kosten für einen Rasen mittels Aussaat

Bei den Kosten können die Eigenleistung und die Arbeitsmaterialien nicht berücksichtigt werden. Im Durchschnitt ist dann pro 100 Quadratmeter mit rund 40 Euro zu rechnen, wenn Rasensamen und Startdünger eingebracht werden.

Einen Rollrasen anlegen – Die schnelle Variante

RasenDer Vorteil des Rollrasens liegt eindeutig darin, dass er am Tag des Auslegens auch schon fertig aussieht. Es sind jedoch einige Vorbereitungsarbeiten nötig:

  • Die Verlegung ist von März bis September möglich.
  • Der Boden muss feinkrümelig aufbereitet werden.
  • Die Fläche wird eingeebnet und gewälzt, Startdünger ausgebracht und angefeuchtet.

Bis hierher unterscheiden sich die Vorbereitungsarbeiten kaum von denen, die auch ein Rasen durch Aussaat benötigt.

Nun aber geht es darum die Rasenrollen eben und gerade zu verlegen. Vor allem die erste Rolle hat da wesentliche Bedeutung, weil die anderen Rollen im Halbversatz daran anstoßen. Es ist darauf zu achten, dass keine Lücken entstehen und die frischen Rasenstücke dürfen nicht direkt, sondern nur mittels Latten an den Füßen betreten werden. Falls Rundungen und Ecken den geraden Verlauf unterbrechen, wird die Bahn mit einem scharfen Messer in die richtige Form geschnitten.

Nach der Verlegung ist eine durchdringende Bewässerung sicherzustellen. Erfahrungswerte liegen bei rund 15 Liter pro Quadratmeter: für zwei Wochen, jeden zweiten Tag.

Ebenso sind höhere Belastungen zu vermeiden. Die Grillparty sollte also erst nach 3 bis 4 Wochen stattfinden.

Schon nach 5 bis 7 Tagen – aber erst wenn die Grashalme ca. 5 Zentimeter hoch sind – kann der Rasen gemäht werden.

Kosten für das Rollrasen anlegen

Im Gegensatz zum Rasen durch Aussäen, ist der Rollrasen schon erheblich kostenintensiver. Abhängig davon, ob die Verlegung selbst, oder durch Spezialisten erfolgt, sind folgende Kosten pro 100 Quadratmeter anzusetzen:

  • Ab 250 bis 300 EUR selbst verlegt
  • Ab 300 bis 350 EUR mit fremder Hilfe verlegt
  • Startdünger: zwischen 10 und 15 EUR

Die komplette Vorbereitung und Verlegung durch einen Profibetrieb kann allerdings schon einiges über 1000 EUR pro Quadratmeter kosten.

Fazit

Es hängt in erster Linie davon ab, welche Arbeiten selbst durchgeführt werden wollen. Mehr Eigenleistung bedeutet geringere Kosten. Schneller und nahezu sofort nutzbarer dichter Rasen steht der eher langen Entwicklungsdauer des Rasens durch Aussaat entgegen. Auch in dem Fall bedeutet Geschwindigkeit höhere Kosten.